Noch mehr Paralleluniversen
Warum habe ich auf diese Geschichte eigentlich mit "was für ein Arschloch" reagiert? Der beschriebene junge Mann ist doch offensichtlich sensibel, das Erlebnis verfolgt ihn, er macht sich Gedankenund ist generell sympathisch beschrieben. Warum finde ich ihn trotzdem unsympathisch?
Vielleicht, weil er den Punkt nicht sieht. Nämlich, dass die drei Jungs von der Beratungsfirma sehr wohl mitverantwortlich dafür sind, wenn da Leute ihre Jobs verlieren. Eben weil die Entscheidungen anregen. Und dass man mit den Ergebnisse konfrontiert werden kann: Nicht nur, dass es der Firma besser geht, die Aktie steigt, sondern auch, dass es 150 Menschen gibt, die zurecht wütend sind. Wütend, weil die Beratungsfirma ihnen nicht helfen konnte; wütend, weil sie es aller Wahrscheinlichkeit nichtmal versucht haben. Und ja, sicher auch wütend, weil da Leute aus einem Paralleluniversum kommen, wo Hochdeutsch gesprochen wird und junge Menschen über das Leben von Leuten, die ihre Eltern sein könnten, mitentscheiden dürfen.
Na klar ist das unangenehm. Und ich verstehe die Bestürzung, die Demütigung des jungen Mannes. Aber er übernimmt die Verantwortung nicht, und das wirkt dann doch ein wenig weinerlich.
Wirklich verblüfft an dem Beitrag hat mich aber das Paralleluniversum, in dem offensichtlich einige der Kommentatoren leben. Mal hier Consultant sein, mal da, und abspringen, wenns schlecht aussieht: Das geht nun wirklich nur für wenige Leute mit guter Ausbildung. Klar, für Unternehmensberatung muss man nicht BWL studiert haben. Aber kommt man wirklich auch mit Realschulabschluss und zwei Jahren vergeblicher Ausbildungsplatzsuche rein? Und arbeitet man Jahrzehnte am Fließband, weil einem die Firma und die Arbeit so gut gefällt? Wohl eher, um überhaupt Geld ranzuschaffen und weil anderswo Perspektiven fehlen.
All das bestätigt meine Ansicht, das die Reichen und Gebildeten eine Parallelgesellschaft bilden. Es macht mir Spaß, in Blogs davon zu lesen, wie Kunstfiguren davon erzählen. Aber wenn sie sich in die Realitäten anderer Leute einmischen, wird's oft unangenehm.
Vielleicht, weil er den Punkt nicht sieht. Nämlich, dass die drei Jungs von der Beratungsfirma sehr wohl mitverantwortlich dafür sind, wenn da Leute ihre Jobs verlieren. Eben weil die Entscheidungen anregen. Und dass man mit den Ergebnisse konfrontiert werden kann: Nicht nur, dass es der Firma besser geht, die Aktie steigt, sondern auch, dass es 150 Menschen gibt, die zurecht wütend sind. Wütend, weil die Beratungsfirma ihnen nicht helfen konnte; wütend, weil sie es aller Wahrscheinlichkeit nichtmal versucht haben. Und ja, sicher auch wütend, weil da Leute aus einem Paralleluniversum kommen, wo Hochdeutsch gesprochen wird und junge Menschen über das Leben von Leuten, die ihre Eltern sein könnten, mitentscheiden dürfen.
Na klar ist das unangenehm. Und ich verstehe die Bestürzung, die Demütigung des jungen Mannes. Aber er übernimmt die Verantwortung nicht, und das wirkt dann doch ein wenig weinerlich.
Wirklich verblüfft an dem Beitrag hat mich aber das Paralleluniversum, in dem offensichtlich einige der Kommentatoren leben. Mal hier Consultant sein, mal da, und abspringen, wenns schlecht aussieht: Das geht nun wirklich nur für wenige Leute mit guter Ausbildung. Klar, für Unternehmensberatung muss man nicht BWL studiert haben. Aber kommt man wirklich auch mit Realschulabschluss und zwei Jahren vergeblicher Ausbildungsplatzsuche rein? Und arbeitet man Jahrzehnte am Fließband, weil einem die Firma und die Arbeit so gut gefällt? Wohl eher, um überhaupt Geld ranzuschaffen und weil anderswo Perspektiven fehlen.
All das bestätigt meine Ansicht, das die Reichen und Gebildeten eine Parallelgesellschaft bilden. Es macht mir Spaß, in Blogs davon zu lesen, wie Kunstfiguren davon erzählen. Aber wenn sie sich in die Realitäten anderer Leute einmischen, wird's oft unangenehm.
tallera - 22. Mär, 10:16
Beispiel:
http://spielverderber.twoday.net/stories/5741365/#5748515
Das zeigt konkret in meinem Fall so dieses Paralleluniversum auf...