Science Fiction

Mittwoch, 8. März 2006

Serenity

(eigentlich ein blöder Name für ein Raumschiff. Then again, wenn man nach dem Motto "ich bin ein Blatt im Wind" fliegt...)

Mein Fall war der Film nicht unbedingt. Seeeeeehr Star-Wars-inspiriert: Die Outfits, die schrottigen Raumschiffe einer- und die klinisch saubere Allianz andererseits, die Wüstenplaneten, die Schmuggler, und ein Kampf am Abgrund, bei dem wenigstens einer der Kämpfer ein Schwert hat, geht halt eigentlich auch nicht mehr. Und dieser Frontier Spririt ist nicht unbedingt mein Fall, und sie haben effizient verschwiegen, was Inara beruflich macht (dabei fand ich das in der Serie toll!) -- die hätte auch in einem Kloster sein können. Das Universum ist auch irgendwie... seltsam. Das ist alles ein Planetensystem? Mit 10+ bewohnbaren Planeten und Monden? Und einem Ionennebel? Ich weiss nicht...

Eins rult jedoch, rult wie schon in der Serie. Kaylee. Alle anderen Figuren sind mehr oder weniger klischeebeladen (der ehrenhafte Verbrecher, die rauhbeinige Kämpferin, der Waffenfreak, der geniale Pilot, der verwöhnte Milchbubi, das übersinnlich begabte Mädchen, der Prediger-Kämpfer und die Hure mit Herz -- lustig ist nur, dass man all diese Rollenspielklischees üblicherweise nicht in einer Crew finet, sondern nur ein paar von ihnen!), aber Kaylee nicht. Sie ist gleichzeitig brillante Ingenieurin und leidenschaftliche, schöne Frau, und das wird nicht als Widerspruch gesehen. Phantastisch. Sonst gab es das nur bei Jadzia Dax, und die war mal ein Mann.

Kaylee hat Vorbildfunktion. Solche Frauenbilder gibt es in der SF noch viel zu wenig.

Donnerstag, 9. Februar 2006

Darwinia

Ich hatte mir das Buch vor Jahren gekauft, Spontankauf in der Buchhandlung, ohne Informationen darüber zu haben. Ich fand es scheiße. Seltsam wissenschaftskritisch, die Auflösung gefiel mir nicht, das Ende noch weniger. Im Grunde gefiel mir nur die Grundidee und eine wunderschöne Beschreibung der Wissenschaft, wie sie der 14-jährige Guilford Law sieht:
Wissenschaft war nichts weiter als Neugierde... gemäßigt durch Bescheidenheit und durch Geduld diszipliniert.
Wissenschaft hieß Hinsehen -- ein ganz besonderes Hinsehen, wann immer man etwas nicht verstand. Sich die Sterne ansehen zum Beispiel und keine Angst vor ihnen haben, sie nicht verehren, einfach nur Fragenstellen, die Frage finden, die die Tür zur nächsten aufstoßen würde und zur übernächsten.
Kann man kaum besser sagen.

Aber ich habe später viel Gutes über das Buch gehört, es war für den Hugo Award nominiert, also dachte ich mir, ich könnte es nochmal versuchen. Und wie das oft so ist, gefiel es mir diesmal besser. Die Wendungen, die die Geschichte macht, sind toll. Sie fängt an wie eine klassische Abenteuergeschichte des 19. Jahrhunderts, wird deutlicher Sci-Fi, indem sich Anklänge eines anderen Geschichtsverlaufs (mit 1. Weltkrieg usw.) als dem erzählten ergeben, und macht dann einen grandiosen Sprung zu einer Auflösung des Rätsels von Darwinia, die der Leser versteht, aber nicht die Protagonisten.

Und trotzdem... ich mochte das Ende nicht, würde nie Altern und Tod wählen, wenn andere Dinge möglich wären. Außerdem hat mir natürlich meine eigene Idee zur Auflösung (zwei Paralleluniversen haben Kontakt und tauschen Realität aus wie Bakterien DNA) besser gefallen. Die Figuren waren auch alle enorm klischeehaft, besonders die Frauen -- und ja, das stört mich, auch wenn es in der SF sehr weit verbreitet ist. Das passt zwar zum klassischen Abenteuerstoff, muss aber auch nicht sein. Darwinia war seltsam blass, ich hätte mir lebhaftere Beschreibungen, ausgefeiltere Ökologie gewünscht. Aber auch das bin ich gewohnt.

Insgesamt nett, aber nicht so interessant, wenn man die Auflösung kennt, definitiv nichts zum wiederholten Lesen und sich in der dargestellten Welt verlieren. Schade. Die Idee wäre dafür hervorragend geeignet -- man könnte eine Serie draus machen, wenn man wollte.

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