Traumberuf Ghostwriter

So langsam frage ich mich wirklich, ob es nicht eine sinnvolle Berufswahl wäre, Ghostwriter im akademischen Bereich zu werden. Ich frage mich sowieso dauernd, inwiefern man aus meinem sehr breitgefächerten Interessenspektrum etwas machen könnte. Und das wäre definitiv eine Möglichkeit, weite Felder zu beackern. Diplom-, Doktor- und Studienarbeiten schreiben macht Spaß: Man setzt sich mit einem Thema intensiv auseinaner, lernt etwas Neues und kann vorhandene Wissen sinnvoll einbringen. Das macht man zwar auch, wenn man regulär als Wissenschaftler arbeitet, aber nur auf einem eng begrenzten Gebiet. Als Ghostwriter hätte man einen viel weiteren Horizont. Würde ich so etwas anbieten, könnte ich eine Marktlücke füllen, denn für den Naturwissenschaftlichen Bereich gibt es so etwas bisher kaum. Physik und auch Chemie und einiges in der Mathematik könnte ich auf jeden Fall betreuen1, und in den Geisteswissenschaften traue ich mir auch was zu. Eine Zielgruppe wären da sicher BWLer, die gehört haben, dass in den Unternahmensberatungen gern naturwissenschaftlich ausgebildete Bewerber genommen werden. Der Markt wäre also da, die Arbeit würde Spaß machen (ich habe schon jetzt manchmal mehr Freude daran, Ideen für andere Leute zu entwickeln, als für meine eigene Forschung...) -- Also, warum nicht?

Natürlich ist die Frage, ob das nicht unmoralisch sei. Isses wohl auch. Aber nicht viel schlimmer als Abschreiben in der Schule und Uni, und ich habe immer Abschreiben lassen. Und Arbeiten für andere geschrieben. Klar erschleichen sich da Leute eventuell Positionen, auf die andere mehr Anspruch hätten. Aber das zeigt vor allem, dass es idiotisch ist, irgendwas auf Titel oder Noten zu geben, wenn man Leute auswählt. Unmoralischer als bei McK*nsey Unternehmen zu sanieren ist das mit Sicherheit nicht.

Ist doch immerhin mal ne Perspektive für den wahrscheinlichen Fall, keine Stelle zu bekommen, um Forschung zu machen...


1 Man könnte denken, dass man in den Naturwissenschaften Probleme mit experimentellen Arbeiten hat, weil man ja keine Messungen durchführen kann. Aber da wusste eine Kollegin Abhilfe: Simulation. Inklusive gutem Rauschen. Experimentelle Daten aus Diplomarbeiten sind sowieso nicht vertrauenswürdig, also ist das auch egal.

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